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1311. August 15. Glogau.

XVIII kal. Sept.

Johannes Wytlonis Propst, Johannes von Frankenstein Dechant, Peter Strychholcz Archidiakon, Nikolaus von Panewiz Kustos, Janco de Lowysto (?), Paul Czamborii, Nikolaus Witlonis, Nikolaus de Coluba, Peter von Pritticz (Prittwitz) und Nikolaus von Paczcow (Patschkau), (alle) Kanoniker der St. Marienkirche zu Glogau, bekennen, dass Herr Johannes, Pfarrer der Kirche St. Nikolai zu Glogau und ihr Mitkanoniker einen von ihm dem Hanczo genannt Molle abgekauften Zins von 6 M. auf dem Dorfe Luttirbach (Lauterbach), Sprottauer Distrikt, testamentarisch vermacht hat und zwar 2 M. den Kanonikern, welche bei seinem Anniversar und den Sonnabendsmessen in den Fasten zugegen sind, die übrigen 4 M. den Vikaren oder Kaplänen der Nikolaikirche, welche die Messe a. T. der Verkündigung Maria celebriren. Ferner bestimmt der Testator, dass das Gnadenjahr seiner Kirche und Präbende (d. h. die Einkünfte während eines Jahres nach seinem Tode oder seines Todesjahres) zum Erwerb eines Zinses gesammelt werde, dessen eine Hälfte diejenigen Kanoniker, welche der missa summa an den Sonnabenden in den Fasten beiwohnen, die andere Hälfte die Vikare von St. Nikolaus, welche die Messe am Feste der Verkündigung Maria celebriren, erhalten sollen. Da der Zins auf Lauterbach rückkäuflich, so soll bei einer etwaigen Wiedergabe das Geld dann zinslos bei den Vikaren deponirt werden, bis ein ähnlicher Zins gekauft werden kann.

Nur in einem Kopialbuch betr. die Zinsen des Glogauer Kollegiatstifts aus dem 15. Jahrh. im Breslauer Staatsarch. D 167 fol. 31. Laut Text hing an der Urk. das Siegel des Kapitels.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.